Ausstellung im Studio Rose

Schondorf, 22./23. + 29./30.9.2012

 

Anima Mundi - Inge Frank Malerei und Richard Gruber Plastik

 

Die Vernissage war von etwa 30 Personen besucht.

Die meist großformatigen Ölbilder von ingefrank sind motivlos und zeigen experimentellen Charakter, auch vielschichtige Farbaufträge deuten darauf hin.

Sie will nicht Sichtbares in der realen Welt darstellen.

Die Künstlerin sagt, dass ihre Bilder nach Planung entstehen, dass sie Themen vorher beleuchtet, auch schriftlich memoriert.

Dass sie gerne aus der Fülle schöpft und von einem byzantinisch angehauchten Style spricht, glaubt man gerne, wenn damit Vielfarbigkeit mittels Sprenkel, Schlieren und Punkte gemeint sind.

Ingefranks expressiver Prozess geht soweit, dass sie jeglichen Haltepunkt, Richtung oder Tiefe vernachlässigt. Nur eines der Bilder vermittelt ruhige Atmosphäre, indem es gänzlich mit weißem Lack überzogen ist. Und zwei nebeneinander gehängte Bilder strahlen Ruhe aus, weil sie mit zwei Farben auskommen: blau und gold, gelb und braun.

 

Die bildhauerischen Arbeiten von Richard Gruber, auf gleich hohen weißen Stelen präsent, wirken im Gegensatz zur Malerei geradezu naiv. Ein Bauernpaar, etwa 40 cm hoch aus Gips, scheint dem 19. Jahrhundert entlehnt. Gleich große Herzen, etwa 20 cm groß, muten wie Votivgaben aus einer Kapelle an. Sie stellen das Herz Jesu dar, mal pur, mal mit Dornenkrone umwunden oder mit Dolchen gespickt. An der Wand hängen diese zu Wärmeflaschen verfremdet in Silikon, „Herz-Jesu-Wärmflasche“ betitelt. Allen gemeinsam ist die an der oberen Öffnung austretende Flamme.

Erstaunlich die Interpretation von zwei weitern, fast identischen männlichen Figuren (ca. 40 cm hoch) mit ausgebreiteten Armen: Jesus im Anzug, modischem Haarschnitt mit Weinflasche in der einen, zwei Gläsern in der anderen Hand.

Das konnte niemand der Besucher ahnen.

Manchmal ist es doch wichtig, wenn der Künstler hierüber Aufklärung schafft.

 

www.studio-rose-schondorf.de

 

Katrin Gabriel / September 2012 - www.gabriel-art.de