Ausstellung Asyl in der Schalterhalle

im Historischen Bahnhof Starnberg am See

Adidal Abou-Chamat, Jakob Berr, Katharina Kreye

24.10. bis 16.11.2014, Fr/Sa/So 14-18 Uhr

Vernissage 23.10. 19 Uhr, Musik aus Zimbabwe mit Pamuzinda

 

Bilderwand Adidal Abou-Chamat - Foto Katrin Gabriel

 

Wieder einmal hat der Bauhof der Stadt Starnberg die ehemalige Schalterhalle komplett neu ausgestaltet, um Thema und Werke dreier Künstler ihrer ganz individuellen Wirkung zuzuführen.

Man merkt der Ausstellung an, dass daran über Monate gearbeitet wurde. So erscheint es logisch, wenn auch die Besucher gefordert werden; denn die kleinformatigen und schlicht weiß gerahmten Fotos setzen Fragezeichen.

Was ist an diesem kleinen Landschaftsausschnitt besonderes?

Warum ist die Gegend immer schwarz/weiß (dann ist sie von Jakob Berr)?

Wieso finden sich in Manchen eine auffällig bunt gekleidete Person (Katharina Kreye)?

Weil keines der Fotos weder Titel noch Signum preisgeben, musste dies erfragt werden. Weitere Antworten lieferten die Kuratoren K. Kreye, U. Prusseit und U. Steglich-Schaupp:

Die Künstler hatten sich Anfang des Jahres Gedanken gemacht, wie sich Asylanten wohl fühlen mögen, die in den gezeigten idyllischen aber einsamen Gegenden Deutschlands untergekommen sind: in der Eifel, im Mühltal usw. - also weit entfernt nicht nur von ihrer Heimat, sondern auch von Zivilisation und Infrastruktur.

Der Fotojournalist für die SZ, Herr Jakob Berr hatte sich besonders intensiv dieses Themas angenommen und auch die Kunstpreisträgerin der Stadt Starnberg, Frau Kreye dafür interessiert, so dass diese Bilder entstanden sind.

An der Stirnwand hängen dicht an dicht kleine Dibondplatten. Adidal Abou-Chamat, ebenfalls von der Stadt ausgezeichnet, hat sie mit 33 verstörenden Zeichnungen versehen. Sie alle korrespondieren miteinander, zeigen verfremdete Helden und Idole der 60er Jahre. Frau Prusseit (auch sie eine Preisträgerin) nannte sie frech, kess, gewalttätig.

Fünf Musiker aus Zimbabwe konnten dazu mit ihren Percussion Darbietungen trotz des nachdenklich stimmenden Themas „Asyl“, einen erheiternden Gegenpol installieren.