Galerien im Pinakothek-Viertel
In der Fürstenstraße 11 zeigt die Galerie Jordanow Fotoarbeiten von Christian Schink. Es sind große Landschaftsfotos in zurück haltenden Grautönen. Das Markenzeichen des Künstlers ist jeweils ein farbiger Stab oder Schweif.
Die Galerie Mischeko, (Theresientr. 18) hängte Bilder in kleinen Formaten, etwa 40x50 cm der Malerin Risa Fukui. Die Untergründe sind hauptsächlich farbstark, etwa rot oder türkis. Darüber liegen schwarz gestrichelte Motive, die stark verfremdet Tiere darstellen: Nashörner, Wolf, Hase, aber auch Portraits.
Ganz anders großformatige Leinwandbilder im Atelier 53 (Theresienstr. 27) des Malers Facio. Auf meist weiße Grundflächen legt dieser Künstler sehr grobe Striche, die durch dynamisch temperamentvolle Farbigkeit Aufmerksamkeit erregen.
Gegenüber dem Brandhorst Museum verblüfft die Galerie Spektrum (Theresienstr. 46) mit Weißblechinstallationen von Nanna Melland. Über eine meterlange Wand sind schätzungsweise hunderte silbern schimmernde Flugzeuge verteilt, alle Form- aber nicht Größenidentisch. Mit stecknadelgroßen Metallstiften sind sie teilweise überlappend, am Rand auseinander gezogen, befestigt.
Zum Zweiten findet man Papierbauten aus Pappe, die an offene architektonische Modellbauten denken lassen; sie werden von einer Miniatureisenbahn umfahren.
Beeindruckend allein die Namen der Künstler, die in der Galerie Thomas Modern (Türkenstr. 16) gezeigt werden: Baselitz, Kiefer, Knoebel, Polke, Richter. Gleich in der Eingangshalle faszinieren Arbeiten von Kiefer, einerseits durch Monumentalität, andererseits durch Farb- und Materialwahl. Kiefer ist ja dafür bekannt, dass er außer Farben jede Art von Materialien mit einarbeitet. In diesem Fall Ton, Schellack, und Metall. Aufgeklebte Sonnenblumen oder ein aufmontiertes Metallschiff wirken keineswegs befremdend, sondern gehören irgendwie dazu. Die expressive Art in warmen Naturtönen von hellem Beige bis Schwarz und grober Strichführung übt sogartige Wirkung aus.
Klein und schlicht hingegen die Skizzen oder Farbübungen von Polke und Richter. Dann wieder Riesenbilder von Baselitz: ein grobstrichiger Fliederbaum und Kirche stehen üblicherweise auf den Kopf, entgegen dem Frühwerk mit zwei Kühen. Experimentell die bunten Bretterartigen Bilder von Knoebel, auch seine 11 nebeneinander hängenden leeren Keilrähmchen in 30x30 cm.
Im gleichen Haus wie Thomas Modern, hat die Galerie Wittenbrink ihre Räume, in denen derzeit ein großformatiges Bildwerk von Rolf-Gunter Dienst gezeigt wird. Weitere Kunstwerke von Dienst zeigt die Galerie in den Fuenfhöfen in der Theatinerstr. 14: breite Farb-Streifen oder Quadrate, feinst aufeinander abgestimmt, beeindrucken den Betrachter.
Als Kontrast dazu, sind in den Räumen in der Türkenstraße auch noch feine, äußerst zarte graue Tusche-Zeichnungen präsent, alle auf Büttenpapier, etwa 40x50 cm groß.
Galerie Maulberger ist im Rückgebäude Brienner Straße 7 untergebracht und präsentiert grobe Strichführungen auf großformatigen hellen Untergründen. Der Malkünstler Walter Stohrer sagt zu seinen Bildern: „Die Schönheit wird konvulsiv sein, oder sie wird nicht sein.“
Direkt in der Briennerstr. 7 hat die Galerie Wimmer Bilder von Mica Knorr-Borocco und Eisenskulpturen von David Werthmüller aufgenommen. Beide Kunstrichtungen ergänzen sich gut: die fast schwarzen, etwas groben Skulpturen unterstreichen das Zarte an den Bildwerken von Knorr-Borroco. Im Eingansbereich dominieren beigegrundige menschliche Abbildungen, die mit sparsamer Farbigkeit auskommen. Im hinteren Bereich sind farbprächtige großformatige Ölbilder präsent, die mit feinen Lasuren eine Seenwelt durchscheinen lassen.
Katrin Gabriel / Sept. 2012 - www.gabriel-art.de