24. Open Art in München 14.-16.9.2012
65 Galerien luden gleichzeitig zum Besuch ein, einer Kunstmesse gleich.
Nur sind diese nicht unter einem Hallendach versammelt, sondern über die Stadt verteilt.
In den Münchner Bezirken befanden sich Schwerpunkte mit Galeriehäufungen. So um das Pinatotheken-Areal mit Schwabing, die Maximilianstraße und das Gärtnerplatzviertel.
Zwar wurde die Erreichbarkeit mit Shuttlebussen erleichtert. Doch ohne Vor-Auswahl wären die Kunstinteressierten mit 65-facher Vielfalt künstlerischen Schaffens restlos überfordert gewesen.
Ich wählte das Gärnterplatzviertel mit Reichenbach- und Buttermelcherstraße.
Dort zeigte z. B. die Galerie Pfefferle (Reichenbachstr. 47) Werke des Künstlers Leif Trenker, die an unscharfe Natur-Fotografien denken ließen. Auf vielen Bildern sorgten Personen für Aufmerksamkeit.
Ganz anders die schwarz weiß Fotos der Galerie Raffaele Celentano (Reichenbachstr. 23). Meist großformatig, mit italienischen Genre, erregten sogartige Aufmerksamkeit. Auf einem der Fotos, vom Venezianischen Fischmarkt, erhöhten rot getönte Markisen die Spannung, auf dem nächsten lugten zwei junge Italiener beim Autoanschieben unter den Rock einer ragazza.
Weiter zur Buttermelcherstr. 15, zur Galerie Kampl. Auf nur wenigen Wänden bot sie Bilder des Newcomers Burkhard Held an. Dessen großformatigen expressiven Landschaften konnte ich nur die Note 1+ geben: stimmige Farbwahl, durchdachte Kompositionen.
Als nächstes Besuch Galeriemeile Maximilianstraße. In Haus Nr. 25 (Galerie Thomas) gab es kleinere Papierarbeiten, die man vernachlässigen konnte. Beeindruckend hingegen die sowohl zahlenmäßig wie qualitativ überlegenen Werke des in die USA ausgewanderten deutschen Malers Otto Piene. Er versteht es, mit wenigen Farben – meist nur zwei oder drei – im Auge Wohlklang zu erzeugen.
In Haus Nr. 22 ist im zweiten Stock die sehr bekannte Galerie Florian Trampler (2. Stock) untergebracht. Spiegelwerke und Fotoarbeiten von Andreas Horlitz sind in außergewöhnlicher Sichtweise präsent, für den der es mag. Für mich etwas enttäuschend.
Ganz anders die Werke von Antoni Pàpies und Francisco Farreras, zu sehen in der Galerie Rieder in der Maximillianstr. 22, 3. Etage. Farreras gab ich die Note 4, weil weder Farben noch Sujet überzeugte. Pàpies hingegen sehrgut, denn dieser Künstler schuf ganz eigene Werke, die kaum als Bilder zu bezeichnen sind:
Auf farblich minimal verändertem Ton zum Hauptwerk, ist stets eine Platte unterlegt, einem Rahmen ähnlich. Das „Bild“ besteht meist aus monochromen Brettern, mit Kordel oder Gurten fixiert, die Palette zurückhaltende Naturtöne. An einem der Bilder befinden sich am unteren Rand bugähnliche Holzfragmente.
Die Werke von Pàpies stellen sich tatsächlich als Novum dar.
Katrin Gabriel / Sept. 2012 - www.gabriel-art.de