Christine Hagn - Margit Hefft-Michel - Iris Schilcher -Veronika Zacharias - Elke Groebler

Marokko: Ausstellung in der „kleinsten Galerie Münchens“

80331 München, Prälat-Zistl-Str. 20

15.7. bis 25.9.2014, Vernissage 15.7. 18 Uhr

Öffnungszeiten: Do 15 – 18 und Sa 11 – 15 Uhr.

 

Foto Anonymus

 

 DAS FENSTER, nennt sich die Galerie, die tatsächlich an zwei Seiten aus Glas besteht und deren Grundfläche den einer größeren Küche kaum übersteigt.

Dass hier die Werke von gleich fünf Künstlerinnen gezeigt werden sollen, klingt phantastisch. Aber Christine Hagn, Margrit Hefft-Michel, Iris Schilcher, Veronika Zackarias und Elke Groebler haben das mit Pravour geschafft.

Geschickt wurde die kleinteilige Glasfläche mit genutzt; hier hängen kleinere Bilder. Doch sogar größere Acryl/Sandbilder fanden ihren Platz.

Die Enge tritt beim Betrachten der einzelnen Kunstwerke ganz in den Hintergrund, träumt man sich doch weit weg, hinein in einen fernen Erdteil.

Monochrome kleine Tuschzeichnungen, Bilder, mit dem Sand Marokkos behaftet, Stadtansichten: das Thema „Marokko“ eint sie wie eine verbindende Emulsion.

 


 

Werner Kroener

Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit

Ausstellung Kunsthalle Schloß Seefeld

29.6. – 20.7.2014

Nur eine minimale Auswahl von 800 Bildern wird gezeigt, die Werner Kroener nach Titelfotos der Süddeutschen Zeitung zwei Jahre lang anfertigte. Der Fachlehrer für Malerei und Kunsttheorie formte sie mittels Tools am PC um. Der Künstler betonte, dass er dabei nicht auf die üblichen bearbeiteten Fotos zurückgegriffen habe, sondern mit den Tools regelrecht gemalt habe.

Verfremdungen und Umgestaltungen geben den so geschaffenen Bildern eine stark plakative Wirkung. Zwar blieben die Bildinhalte  bestehen, doch vom Ergebnis her schuf Kroener neue, sehr zeitnahe Werke. Sie sind modernen Sehgewohnheiten angepasst. Reduzierte, oft schemenhafte Figuren und Hintergründe in knallbunten Farben erinnern an Graffitis. Kleine Auflagen von Farbdrucken wurden auf Folien aufgezogen oder sind in Leuchtkästen präsentiert.

Galerist Jürgen Stenzel sprach in seiner Eröffnungsrede darüber, dass er selbst überrascht sei, den Schritt in die Welt der neuen Generation Kunst gewagt zu haben, nämlich hin zu digitalisierten Bildern. Zu Recht kann er stolz darauf sein, in der schönen neuen Welt angekommen zu sein.

Überraschend kontrastreich ist der zweite Teil der Ausstellung im hinteren Raum der Galerie. Die dort gezeigten, stark an die Klassik angelehnten Akte von Kroener, scheinen einer fernen Zeit entliehen und nicht mehr von dieser Welt.

 


 

Katrin Gabriel mit Gast Helmuth Hager

Ausstellung bahnhofartig

im historischen Bahnhof Riederau, Bahnhofplatz 1

Sa/So 21. + 22.6. sowie Sa/So 28. Und 29.6.2014 jeweils 11 – 18 Uhr

Eröffnung Do 19.6.2014 12 Uhr

 

Entwurf und Realisation: Helmuth Hager

 

 Wie in jedem Jahr, stieß diese Ausstellung auf großes Interesse. Seit fast 10 Jahren wandelt sich die Güterhalle im historischen Bahnhof an Fronleichnam und zwei folgenden Wochenenden in eine Galerie um. Gerade das etwas morbide Ambiente lässt den Kunstwerken freien Raum. Damit können sie sich in ihrer Wirkung umso stärker entfalten.

In diesem Jahr ergänzten sich die hauptsächlich großformatigen Bilder besonders gut mit den wuchtigen Skulpturen des Gastes Helmuth Hager, alles in stark minimalistischer Präsentation. Viele der Besucher wollten nicht glauben, dass Malerei und Metallarbeiten unabhängig voneinander entstanden waren. Sowohl thematisch wie farblich harmonisierten sie geradezu kongenial miteinander.

Das bestätigte neben zahlreichen Besuchern auch die Presse: Ammersee-Kurier, Landsberger Tagblatt, Augsburger Allgemeine und Süddeutsche Zeitung (STA-Teil) hatten Fotografen und Journalisten geschickt, führten lange künstlerisch relevante Gespräche mit den Ausstellern und würdigten in ihren Artikeln die Arbeiten der Künstler.

So publizierte z. B. die SZ (Patrizia Steipe): „Gabriel hat in dieser Ausstellung einen Schwerpunkt auf ihre abstrakten Werke gelegt . . . Eine sparsame Farben- und Formenauswahl lassen viel Spielraum, um eigene Gedanken und Gefühle beim Anschauen entstehen zu lassen. Sie kritisiert die durch Bilderfluten überreizten Menschen, die nach immer krasseren Extremen . . . streben. Dem setzt sie einen unaufgeregten, wohltuenden Kontrast entgegen. Beide Künstler bleiben erd- und naturverbunden. Die Werke sind nachvollziehbar. . . Die grün patinierten Bronzen mit den goldenen Flächen neigen sich zueinander, mysteriös und rätselhaft sind die abstrahierten Gesichtsausdrücke. Im Hintergrund hängen die abstrakten Gemälde von Gabriel, die farblich perfekt harmonisieren und somit dem Ganzen noch eine zusätzliche Bedeutung geben.“

Klarer Favorit der Besucher war in diesem Sommer eindeutig Bild Nr. 3 „Fries schwarz/gelb,“ ausgeführt in Putz, Acryl, Pigmenten und Wachs. Ein Foto davon hatte der Ammersee-Kurier schon in einer Vorbesprechung veröffentlicht. Bei den Skulpturen von Helmuth Hager gab es gleich zwei Lieblinge: die Feuerköpfe und der Franziskus, der mit einer Taube Zwiesprache hält.

 

 

 


 

Katharina Schellenberger

Traumbilder – Seelenlandschaften

Malura Museum, 86944 Oberdießen, 1.5. – 22.6.2014

Mühlweg 2, Landkreis Landsberg

Sa, So 14 – 18 Uhr

Wer Lust an einer Erkundung des Landkreises verspürt, kommt irgendwann in Oberdießen an, das weitab von Dießen am Ammersee Richtung Westen liegt.

Die Ausstellung wurde von der Künstlerin treffend beschrieben:

„Sie male fast aus dem Unterbewusstsein, dringe somit in die tiefsten Schichten der Seele. So entstünden surreal-groteske, verträumt-verstörende Arbeiten auf Papier und Leinwand.“

Betrachtern von Kunst sprechen die Werke an, deren Gleichklang sich mit der des Künstlers deckt und somit die eigene Seelenlage berührt.

Vielleicht liegt es an meiner positiv bejahenden Lebensauffassung, dass mich die Malereien der Ausstellerin tatsächlich verstörten.

Titel für ihre Werke findet die Malerin nicht oder äußerst selten. Zudem wurde die Mehrzahl der Bilder meist handwerklich unkorrekt gezeigt: sich wellendes Papier, lange Spuren rinnender Farbe, kleine Bilder kräuseln sich passepartoutlos in Rähmchen.

Schellenberger versucht offensichtlich ihr Gemüt mit Hilfe von Malen von Schrecklichem zu befreien.

 


 

Stroke Art Fair, München 30.4. – 4.5.2014

Praterinsel, U 4 + 5, Haltestelle Isartor oder Rosenheimerplatz

Ohne Zeitangaben

Vordergründig, dem Namen nach, sowie aus Presseberichten zu entnehmen war konnte man annehmen, diese Riesenausstellung sei junger Kunst vorbehalten. Junge Künstler, so die Mutmaßung weiter, bestehe hauptsächlich aus Street Art und Graffiti.

Das war jedoch keineswegs der Fall. Obwohl auch diese Kunstrichtungen präsent waren, deckte die Ausstellung alle Kunstgattungen ab. Von Steinskulpturen bis Stahlnägelbildern, von Drucken bis Lichtinstallationen, von Kunstharzgüssen bis Silberarbeiten. Es wurden Ton- und Porzellanarbeiten gezeigt, Fotografien und Malereien in Öl und Acryl.

Die ungeheure Vielfalt der dort präsentierten Kunst, mit Livemusik im Innenhof zog magnetisch viele Besucher an. Die Künstler dürfte es freuen zu erfahren, welch ungebrochen großes Interesse es an Kunst gibt.